Die Alamannen – Vieles liegt im Dunkeln

Die Alamannen – Vieles liegt im Dunkeln

Ein kurzer Geschichtsausflug von Stefanie: Die Alemannen – auch Alamannen – wurden zur in der Zeit der Spätantike als einer der germanischen Grossverbände bekannt. Zuvor wurden sie von den griechischen und römischen Völkerkundlern nur vage wahrgenommen, daher finden sich in den überlieferten Aufzeichnungen auch kaum Beschreibungen.

Geschrieben von
13. Juni 2020  /  Wissenswertes

Vorgeschichte und Herkunft

Neben den Alamannen, Langobarden, Sachsen, Goten und Franken zählten auch die Thüringer, Angelsachsen und Vandalen zu den Großverbänden.

Die Alamannen siedelten zunächst an der Elbe, als jedoch die Goten aus dem Osten einwanderten, beugten sie sich dem Druck und wanderten südwärts. Um das Jahr 213 stiessen sie das erstemal kriegerisch mit den Römern zusammen, hielten sich jedoch vorerst nordöstlich des Limes auf. Ab 233 besetzen sie das Gebiet zwischen Rhein, Main und Donau und drängten somit die Römer dazu, sich hinter den Rhein zurückzuziehen. Erstmals als Alamannen erwähnt wurden sie dann um das Jahr 260, als sie das, von den Römern aufgegebene, rechtsrheinische Dekumatsland besetzen. Die Römer duldeten ihre Anwesenheit, da der Stamm den Rhein als Grenze anerkannten.

Da die Alamannen zu diesem Zeitpunkt eine Mischung aus Burgundionen, Brisigaviern, Semnonen und anderen waren, nimmt man an, dass der Name „alle Männer bzw. Menschen“ oder „edle Männer bzw. Menschen“ vielleicht auch „Nachkommen des Mannus“ bedeutet haben könnte.

Alamannen am Rhein

Zur Mitte des 5. Jahrhunderts erst dehnte der Stamm sein Siedlungsgebiet vom rechtsrheinischen Dekumatland auch auf linksrheinische Gebiete, bis hin zur Champagne, aus. Dies führte zu Konflikten mit den Franken und die Alamannen. Nach der Schlacht von Zülpich im Jahre 496 verloren die Alamannen die nördlichen Territorien und fielen unter die fränkische Oberhoheit. Dies führte dazu, dass eine Fluchtwelle aus den nördlichen Stammesgebieten einsetze. Die Flüchtlinge siedelten im Süden Alamanniens.

Im 6. Jahrhundert führt das Bevölkerungswachstum dazu, dass die Stämme beginnen, den Wald zu roden, da es nicht mehr möglich war, weitere Siedlungsgebiete zu erobern. Die Alamannen bevorzugten sogenannte Haufendörfer – kleine Dörfer mit viel Abstand zwischen den Häusern – sowie Einzelhöfe. Sie bauten weder Städte noch ließen sie sich in den römisch-keltischen Städten nieder, allenfalls benutzen sie die Städte als Steinbrüche. Heute weisen Orte mit den Endungen – ingen, -heim – und ken auf ältere, alamannische Dörfer hin. Ortschaften mit den Endungen -hofen, -hausen und -stetten sind auf Neugründungen aus dem 7. und Orte mit der Endung -weiler auf Neugründungen aus dem 8. Jahrhundert zurückzuführen.

Dies ist nur ein kurzer Überblick über die Alamannen, woher sie kamen und wohin sie gingen. Sicher ist nicht alles so ausführlich, wie es sein sollte, allerdings ist leider über diesen Stamm nicht allzu viel überliefert.

Bildquelle: Alamannen-Museum Vörstetten